Montag, 24. Juli 2006

Amis zu Besuch oder "wir wollten nach Römö" oder "Parkplatz mit WC, Schwebefähre und Schattenbrand"

Meine Freundin Mirja aus Springfield/IL ist zur Zeit in Hamburg und hat ihren Mann Matt sowie ihre Freundinnen Samantha und Stephanie mitgebracht. Grund genug, ein paar Tage in Hamburg zu verbringen, wofür hat man Urlaub ;-)

Dienstag gegen frühen Abend war ich in Hamburg, Mittwoch habe ich dann mit den Amis eine Touristen-Tour gemacht, erst waren wir eine Mittagspause lang mit Anja beim China Man am Rödingsmarkt (viel und lecker), wo ich u.a. ein "Echtes Hamburger Alsterwasser" von Astra getrunken habe - Pils mit Zitronenlimonade. Lecker. Hört mich, Ihr Wirte an Rhein und Ruhr - Alsterwasser macht man weder mit Fanta noch mit Kölsch! Alsterwasser ist dasselbe wie Radler! Jedenfalls das, was man in Dosen kaufen kann...

Für Freitag stand dann Römö auf dem Programm. Erst hatten wir vor, mit meinem Fiesta zu fahren. Aber... 5 Leute im Fiesta... alle nicht gertenschlank (außer Matt!)... nun gut - wir haben es eine Runde um den Block getestet (eine Runde um den Blog ) und die Mädels meinten, paßt schon. Ich dachte mir, das halten die nicht durch - aber mir doch egal - ich sitze im Zweifel vorne links und hab genug Platz.

Nach einem Blick in meinen Fahrzeugschein stellte ich dann aber fest, dass ich nur vom "Leergewicht" der Personen to be on board meinen Wagen mit 100 kg überladen würde. Das ging nicht. Also haben wir kurzentschlossen ein größeres Auto gemietet. Einen Ford Mondeo Turnier TDCI. Schönes Auto und angenehm sparsamer Diesel (den hab ich in klein in meinem Fiesta)

Wir fuhren also glücklich gegen zwanzig vor neun los. Kaum eine Dreiviertelstunde später hatten wir auch schon die AS Schnelsen erreicht und fuhren auf die A7 Richtung Flensburg.

Die Autobahn war noch erfrischend leer für in den Sommerferien.

Irgendwann bemerkte ich beim Beschleunigen ein Rumpeln, als würde der Wagen untertourig fahren. Also nahm ich mir vor, das zu beobachten und bei Rückgabe Bescheid zu sagen.

Irgendwann passierten wir das Bordesholmer Dreieck und noch später irgendwann sagte Matt "I need a water closet". Was mich bewog, den Mondeo auf den nächsten Parkplatz+WC zu lenken. Motor aus.

Nachdem wir Mädels das Klo einstimmig abgelehnt hatten (eeeeeekelhaft!), wollten wir weiterfahren. Aber das Auto nicht. Sprang nicht mehr an.

Da mein Handy nicht auffindbar war und die Ami-Handys grad keine Lust auf deutsche Netze hatten (Bedienungsfehler), lief ich den Parkplatz runter zu dem zweiten geparkten Auto, wo mir eine freundliche junge Dame ihr Handy lieh. Ich konnte also den ADAC anrufen. Da ich leider dachte, dass das der erste Parkplatz mit Klo nach dem Bordesholmer Dreieck war - es war aber der zweite - dauerte es fast drei Stunden, bis der ADAC da war.

Die Krankheit beim Mondeo war dieselbe wie bei meinem Fiesta vor ein paar Monaten - hat mich viel Geld und Ärger gekostet. Vielleicht kann Ford keine Turbolader-Diesel bauen... ich glaube, meine Eltern hatten damit auch Probleme bei ihrem C-Max. Mein Vater sagte später - natürlich - viellicht könne ich auch einfach nur keine Turbolader-Diesel fahren. Sehr witzig.

Mittlerweile war es halb zwei, außer mir hatte keiner gefrühstückt, das Auto war noch nicht wieder heil und unsere Motivation, damit ins Ausland zu fahren, sank gegen null. Der freundliche Herr vom ADAC empfahl uns nicht nur ein nettes Restaurant am Nord-Ostsee-Kanal, sondern auch den Strand von Eckernförde - beides nicht allzu weit weg.

Beides haben wir dann gemacht - mit ein paar kleinen Autodramen gespickt (auf der Schwebefähre über den NOK haben wir den Motor nicht ausgeschaltet, weil das Fahrzeug dann vermutlich nicht wieder angesprungen wäre. Das ist einigen - besonders der Rollstuhlfahrerin hinter uns - nicht recht gewesen, aber was soll man machen). Der Eckernförder Strand ist unspektakulär und zehn Minuten Schatten haben für einen Sonnenbrand (Schattenbrand?) gereicht.

Anschließend sprang das Auto wieder nicht an, die anderen waren nunmehr so genervt, dass sie mit dem Zug nach Hause wollten (wer mich kennt, weiß, dass ich gar nicht so genervt sein kann, dass ich Zug fahre, wenn ich ein Auto habe). Matt hat das Auto dann aber doch noch zum laufen gebracht, und wir fuhren zum nächsten McDo, wo wir uns dann abwechselten, der Motor mußte ja an bleiben.

Dann gings heim. Kupplung, ausrollen, Kupplun kommen lassen, Vollgas, Kupplung, etc. So gings.

Wir waren mit Budget so verblieben, dass wir für den Wagen nichts zahlen müssen, nicht mal den Sprit. Gut so - ich mußte nämlich im 4. (von 6) Gang nach Hause fahren.

Ich kippte also Mirja, Matt, Stephanie und Samantha bei Mirjas Mama aus, brachte den Wagen zurück - und dann wollten wir uns mit Anja treffen, wenn ich mein Auto wieder hatte, und zusammen zum Trotzdem (umgetauft von uns in "the Anyway-Bar" fahren. Genaugenommen haben wir das auch gemacht. Dort angekommen orderten wir Getränke und wollten grad was zu essen bestellen, als sich herausstellte, dass die Herrschaften grade schließen wollten. Denn: Es waren außer uns keine Gäste da, deshalb hatten sie den Koch schon nach Hause geschickt.

Wir verließen also die Location (drei Leute Personal für sechs Gäste... nein.)

Ich fuhr mit Matt zum Bahnhof, Dominik abholen, dann zum Einstein, die anderen wieder treffen. Dort klang der Abend dann doch noch sehr nett (und lecker) aus.