Dienstag, 26. Februar 2008

Mein blaues Wunder

... so haben Doms Eltern mein Auto genannt, als ich es gekauft habe. Im Juli 2004. Dass ich damit tatsächlich noch mein blaues Wunder erlebe, hätte ich so nicht erwartet.

Kurz zusammengefasst: Es war eine Einspritzdüse, die undicht war. Zuerst hieß es gestern "so um die 60 Euro mit Einbau". Heute waren es dann 420 Euro, über die vorher nicht gesprochen worden war. Ich habe bezahlt, damit ich das Auto mitnehmen kann. Der Meister war natürlich nicht mehr da. Das wird morgen noch ein Gespräch geben. Ich meine mich gut zu erinnern, dass ich einen fernmündlichen Kostenvoranschlag haben wollte und hatte schon ein ungutes Gefühl, als ich dann anrief und man mir sagte, man sei schon dabei zu reparieren. Wie auch immer. Das wird noch ein Nachspiel haben. Ich war schon soweit, die Kröte zu schlucken mit dem Gedanken "wenigstens kein Motorschaden" - denn der Motor tickt nicht mehr, die Öl-Kontroll-Leuchte brannte auch nicht. Jedenfalls war das der Stand, als ich bei Ford wegfuhr, kurz zum Kaufland, dann noch zu Marktkauf. Bei Marktkauf im Parkhaus ging die Öl-Leuchte wieder an. Auf dem Rückweg dann bei jedem Mal Kupplung-Treten, und kurz bevor ich wieder zuhause2 war, dann auch im Leerlauf.

Ich hoffe sehr, dass der Meister morgen um 16 Uhr noch da ist, wenn ich da wieder hin fahre.
Damit ich ihm meine Enttäuschung mitteilen kann.
Über siebenmal höhere Rechnungen als angekündigt, über Öl-Kontroll-Leuchten, die immernoch angehen (er meinte, die wäre die ganze Zeit nicht angewesen, und wenn das mal sei, könnte das auch ein Problem der Kontroll-Leuchte sein, ein Wackler in der Anzeige oder ein Kabel, das irgendwo schleift).

An dieser Stelle sei nochmal erwähnt: Ich liebe mein Auto.
Kein anderes war bisher so sparsam im Spritverbrauch, in keinem anderen sitze ich so gut und gern, kein anderes fährt sich so angenehm. Bei allen Macken - ich will kein anderes. Ich will nur, dass diese budget-sprengenden Überraschungen aufhören.

Ich würde mir nie in einem öffentlichen Blog erlauben, Ford pauschal zu verurteilen... aber irgendwann schreibe ich mal auf, was schon alles schiefgegangen ist. Ob in Waltrop, Lünen, Dortmund oder Hannover. Ich hatte glaube ich noch keine Reparatur, bei der nichts zu beanstanden gewesen wäre. Und wäre ich nicht immer so verdammt träge gewesen, hätte ich jede einzelne Reparatur reklamiert.

Ach ja - Spruch des Tages von Dom: "Hmmm... und wenn Du mal nach Kulanz fragst?"
Darauf wollte ich per SMS antworten und stellte fest, dass mein T9 das Wort Kulanz nicht gespeichert hatte.
Also schrieb ich "Kulanz? Du meinst das Wort, das weder T9 noch Ford kennt? Der einzige Unterschied ist, T9 kann man es beibringen..."

Nein... ich schreibe es nicht irgendwann auf, sondern jetzt. Bin grad so in Fahrt.
In Kürze:

Garantie-Ablauf: 29.08.2005. Da stand das Auto mit Saison-Kennzeichen 10 - 03 in der Garage. Wurde aber alle zwei Wochen bewegt - irgendwas klang da an der Lenkung seltsam. Da war die Servolenkung kaputt. Am 15.03. (also zwei Wochen, bevor er in die Garage kam) war große Inspektion , da wurde u.a. Servo-Flüssigkeit aufgefüllt (wo war die denn hin???) - im Oktober war sie dann leer. Der TÜV sagte "irgendwo kommt Öl her... mal beobachten". Also zu Ford nach Osnabrück am 1.11. (weil Feiertag in NRW, aber nicht in NDS).
Die wollten Servo-Öl nachkippen und mich wieder nach Dortmund schicken. Nix da. Die Lenkung hatte in Osnabrück beim Wenden vorm Autohaus zum ersten Mal ganz blockiert. "Der Wagen bleibt hier", sagte ich damals dann doch noch sehr bestimmt. Und rechnete ängstlich mit 200 Euro. Nein. Es sollten 960 werden. Nix Garantie. Hätte ich schon vorm 29.08.05 melden müssen. Dass ich da noch nicht von einem Garantiefall ausging, weil der Wagen lange stand und ich dachte, wenn der wieder auf der Straße ist, fahr ich halt mal zu Ford, war mein Problem. Da gabs dann, weil der Wagen noch so jung war und ich alle Inspektionen hatte und ich dem Ford-Menschen im übrigens sehr freundlichen Autohaus Heiter glaube ich auch sehr leid getan habe (dem war das auch unangenehm, dass ein grade mal drei Jahre alter Ford schon so kaputt ist - richtig so), 20% Kulanz-Rabatt von Ford. Ich habe also nur 760 rund bezahlt.

Sechs Wochen später gingen die Bremsscheiben kaputt. Material-Fehler. Nicht abgefahren oder so - da muss ein Loch drin gewesen sein. "Passiert normalerweise nie..." sagte Ford. War übrigens mit 230 Euro noch 20 Euro billiger als ATU. Schmerzlich vermißte ich einen Moment lang meinen 1985er E-Kadett. Bremsscheiben vorne 1997 -> 135 DM. Bei Pit Stop.

Zwei Monate später (Rosenmontag) ging das Drama weiter.
Auto sprang nicht mehr an oder ging einfach aus. 7x ADAC in 14 Tagen. Dreimal in die Werkstatt geschleppt - die dann das Autohaus Röhrentrop in Lünen war. Denn das Autohaus Wehmeyer in Waltrop hatte dicht gemacht.

Drei Reparaturen später (Spritpumpe am Motor, Spritpumpe am Tank, Spritpumpe am Motor) und 1800 Euro ärmer war auch diese Geschichte ausgestanden.

Zwischen den drei Reparaturen hatte ich dann noch einen selbstverschuldeten Unfall (wenn man bei Blitzeis von "Schuld" sprechen will - das war nicht zu sehen, der Parkplatz am Studentenwohnheim ist nicht so doll beleuchtet), bei dem ich meinen Schadenfreiheitsrabatt und meine Stoßstange kaputtgefahren habe. Aus reinem Interesse bin ich dann mal zu einer von Ford empfohlenen Autolackiererei in Dorstfeld gefahren. Der Typ dort war super nett und machte mir ein paar faire Angebote, die ich aber mangels Masse nicht wahrnehmen konnte. Unschön war nur, dass er um mein Auto ging und sagte "aha- ein Unfall-Fahrzeug". Grrrr... ja, ich weiß, dass der Wagen auf der Auslieferungsfahrt einen Unfall hatte. Aber dass die Farben von Seitenholm, Tür und Kotflügel abweichen, sehe ich auch erst, seitdem der nette Mensch mich drauf aufmerksam gemacht hat.

Dann war eine Weile Ruhe.

Mal abgesehen von einem Mini-Ärgernis... ich hatte meinen Autoschlüssel verloren. Die Teilkasko verlangt dann den Austausch der Schließanlage. Freundlicherweise, und wohl auch weil ich Mitarbeiter bin, haben sie das dann aber auch bezahlt.
Diese Geschichte wurde dann bei Ford Kroymanns in Dortmund erledigt. Seitdem fährt das Beifahrerfenster langsamer hoch und ruckelt einmal kurz vor Schluß. Ich hatte nie die Muße, deshalb nochmal hinzufahren - dumm eigentlich. Aber gut - es schließt ja noch.

Dann war bis Januar 2007 alles gut. Viel zu gut schon fast. Das Auto hat sogar Kosten eingespart, die ich schon kalkuliert (oder eher befürchtet) hatte. Brauchte nur zwei neue Winterreifen und nicht wie befürchtet je vier neue Winter- und Sommerreifen.

Aber da war ja noch dieser Auffahrunfall Heiligabend 2006. Gut - wenns hinten kracht, gibts vorne Geld - den mußte ich nicht zahlen. Sondern die gegnerische Versicherung. Also auf zu Ford Hentschel in Hannover. Übrigens die unfreundlichste. Vielleicht bin ich auch damals einfach nur an einen schlechtgelaunten Meister geraten, der einen doofen Tag hatte -aber das war mein erster Eindruck.

Hier gab´s augenscheinlich erstmal nur eine kleine Panne. Ich habe zweimal erwähnt, dass der Wagen vorher kein Typenschild hatte und auch hinterher keins haben soll. Das war sogar auf dem Auftrag schriftlich vermerkt. Nun ja - er hat nun ein Typenschild, das auch der Debeka in Rechnung gestellt wurde. Ich war kurz versucht, dort anzurufen mit der Bitte, die 9,95 dafür von der Rechnung abzuziehen - denn ich soll ja nicht bessergestellt werden als vor dem Unfall. Außerdem wollte ich keins. Gut - es stört mich jetzt auch nicht.

3700 Euro später war das Heck wie neu. Dachte ich zunächst. Bis auf einmal auf der Autobahn während der Fahrt der Kofferraum aufging. Rechts rangefahren, im fünften oder siebten Versuch wieder so zugeworfen, dass er nicht sofort wieder aufsprang (sondern erst wieder nach ca. 5 km Fahrt).

Also wieder zu Ford. Das sei ja keine große Sache, da wäre nur was verbogen. Naja - keine große Sache, wenn während der Fahrt bei 140 km/h der Kofferraum aufgeht? Hätte ja auch voll beladen sein können...? Egal. Der unfreundliche genervte Meister hats wieder gradegebogen.

Kofferraum schloss wieder richtig.

Sechs Monate später -> "Hochwasser im Kofferraum" und ein Jahr später "Hochwasser im Kofferraum II"
(Posts vom 25.05.07 und 20.01.08)

Hab ich was vergessen? Vermutlich...
Aber die Geschichte ist ja auch noch nicht zuende.
Wobei - für heute schon.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gibt es keine Versicherung für sowas? ;)

Steffi hat gesagt…

Ja, für ein Jahr. Garantie. Hatte ich dazugekauft. Der Mist fing dann sechs Wochen nach Ende an.